CDU Ahrensfelde

Barnim-Blog fragt - Wilfried Gehrke antwortet

Zur Bürgermeisterwahl 2011 in Ahrensfelde hatte der Barnim Blog zwölf Fragen für die Kandidaten entwickelt. Auch Wilfried Gehrke wurden gebeten, diese Fragen zu beantworten. Seine Antworten vom 26. August 2011 finden sie hier... 
Wilfried Gehrke in Ahrensfelde OT LindenbergWilfried Gehrke in Ahrensfelde OT Lindenberg
Frage 1: Welche vorrangigen Aufgaben hat eigentlich eine Bürgermeisterin beziehungsweise ein Bürgermeister? Skizzieren Sie eine kurze Tätigkeitsbeschreibung aus eigener Sicht.
Wilfried Gehrke: Der Bürgermeister ist zuständig für alle Geschäfte der „laufenden Verwaltung“. Er ist Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger, die Politik und die Verwaltung. Er informiert die gewählten Gemeindevertreter und vertritt die Gemeinde nach außen. Er hat ständig die Entwicklung der Gemeinde im Blick, versucht durch vielfältige Kontakte zu den Parteien und Organisationen frühzeitig zu steuern und zu strukturieren sowie Vorschläge zur Umsetzung von Vorhaben zu erarbeiten.  Eine größtmögliche Transparenz in allen Entscheidungen der Verwaltung, Verständnis und Offenheit  sind wichtige Prämissen der Arbeit des Bürgermeisters. Durch die aktive Teilnahme am Gemeindeleben, in den Vereinen, bei Veranstaltungen, bei Zusammentreffen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu den unterschiedlichsten Themen verschafft er sich einen Überblick, was die Menschen bewegt. Daran richtet er sein Tun und Handel aus. Allgemein kann man sagen, der Bürgermeister ist das Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, der  Politik und Verwaltung.
Frage 2: Das Wort „Bürgerbeteiligung“ wird, so von Politikern oder Verwaltungschefs geäußert, in der Bevölkerung oft als „leere Worthülse“ empfunden. Was haben Sie im „Repertoire“ um diesen Zustand zu ändern?
Wilfried Gehrke: Ich bin seit 18 Jahren Kommunalpolitiker, 10 Jahre ehrenamtlich als Bürgermeister von Lindenberg, die letzten 8 Jahre als Bürgermeister der Gemeinde Ahrensfelde mit seinen 5 Ortsteilen Ahrensfelde, Eiche, Blumberg, Lindenberg und Mehrow. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich einerseits sehr freue, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger am vielfältigen Leben in unserer Gemeinde  beteiligen, ich mich andererseits auch darüber ärgere, dass es eine Vielzahl gibt, die sich dafür nicht interessieren, ja nicht einmal das Amtsblatt lesen, wo über das gesamte Geschehen in den Ortsteilen ausführlich berichtet wird.
Dabei gibt es eine Menge Beteiligungsmöglichkeiten, in der Gemeindevertretung, den Ortsbeiräten, Ausschüssen, Vereinen, Bürgerinitiativen. Die Ortsvorsteher, die Gemeindevertretung, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ich stehen für Fragen im Rahmen von regelmäßigen Sprech- und Einwohnerfragestunden zur Verfügung. Und der E-Mail-Verkehr wird auch von vielen genutzt, um ihre Fragen und Anregungen los zu werden. Ich finde, so viele Möglichkeiten gab es noch nie. Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung ist unerlässlich, um die Gemeinde im Sinne der Bürgerinnen und Bürger voranzubringen.
Ich wünsche mir deshalb ein „Mehr“ an Interesse und Beteiligung schon dann, wenn alle Möglichkeiten einer Gestaltung und Diskussion  angeboten werden. Mitwirkungsmöglichkeiten bieten zum Beispiel die Sitzungen der Ortsvorstände und die regelmäßigen Sprechstunden der Ortsbürgermeister. Hier soll ein Meinungsbild im Ort zu den vielfältigsten Problemen gebildet werden, hier können sich die Bürgerinnen und Bürger mit Vorschlägen und Diskussionen einbringen und sicher sein, dass jede Anregung ernsthaft bearbeitet wird. Obwohl die Ortsvorstände nur eine beratende Funktion haben, sind sie  trotzdem besonders wichtig, auch gerade für den Bürgermeister.
Frage 3: Finden Sie ihr (zukünftiges beziehungsweise derzeitiges) Bürgermeistergehalt angemessen?
Wilfried Gehrke: Wer dieses Amt vordergründig wegen des Geldes anstrebt, sollte seine Berufung lieber  anderswo suchen. Ansonsten, ja, es ist angemessen.
Frage 4: Vervollständigen Sie folgenden Satz: „Wenn es bei uns regnet…“
Wilfried Gehrke: ...wird auch bald wieder die Sonne scheinen.
Frage 5: Wie steht es um den Haushalt ihrer Stadt/Gemeinde? Finden Sie einen bildhaften Vergleich.
Wilfried Gehrke: Die Gemeinde Ahrensfelde profitiert neben der unmittelbaren Stadtnähe vor allem von einer hohen Bevölkerungsanzahl und drei Gewerbegebieten. Trotzdem übersteigen die Wünsche immer das finanziell Machbare. Hier den Ausgleich zu finden und dabei eine gleichmäßige Entwicklung aller Ortsteile zu ermöglichen, das ist mein Anspruch an die Arbeit als Bürgermeister. In den letzten 8 Jahren wurden circa 62 Millionen € investiert, bildhaft sieht das so aus:, Bau neuer Jugendclubs und   Spielplätze, neue Kindergärten,  Erweiterung der Grundschule, Ausbau von Sporteinrichtungen, Unterstützung der Vereine und Ausbau von Vereinsheimen, Bau eines neuen Rathauses. Ahrensfelde hat nur noch 7 Kilometer unbefestigte Straßen. Das alles zu bewerkstelligen setzt eine solide Haushaltsführung und viel Weitblick der Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter voraus. Diese Arbeit soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden - wir haben noch viel vor.
Frage 6: Energieversorgung/Energiegewinnung gehört zu den dringlichsten  Themen unserer Zeit. Wie bringen Sie ihre Kommune auf den neuesten Stand und was ist für Sie ein absolutes „No-Go“?
Wilfried Gehrke: Kommunale Neubauten werden in unserer Gemeinde über Erdwärme energetisch versorgt. Im letzten Bauausschuss wurde darüber diskutiert, wie  in der  Gemeinde mit den Bürgerinnen und Bürgern  ein zukünftiges Energiekonzept erstellt und umgesetzt werden kann. Meiner Meinung nach gehört einem dezentralen Energiesystem, v.a. mit erneuerbaren Energien, die Zukunft.
No-Go:  Einsatz der CCS-Technologie generell in Brandenburg.
Frage 7: Wären Sie in ihrer Stadt/Gemeinde gern noch einmal Kind (bitte begründen!)?
Wilfried Gehrke: Neben den oben schon erwähnten Investitionen in Schule, Kitas, Spielplätze, Sporteinrichtungen bietet die heutige Gesellschaft so viel mehr Möglichkeiten für eine optimale Entwicklung unserer Kinder. Obwohl meiner Generation (ich bin 1961 geboren) nicht alle diese Bedingungen und Möglichkeiten  offen standen, hatte ich eine tolle Kindheit, war von meinen Eltern umsorgt und habe viel Liebe und Aufmerksamkeit empfangen. Dafür bin ich sehr dankbar und wünsche das allen Kindern und Jugendlichen. Die äußeren Bedingungen kann eine Gemeinde schaffen, zu einem glücklichen Leben gehören aber vor allem Zuwendung und Liebe.
Frage 8: Welche privaten Gegenstände werden Sie in ihr zukünftiges Büro mitnehmen beziehungsweise welche (bei Amtsinhabern) befinden sich schon dort?
Wilfried Gehrke: Private Gegenstände  habe ich keine in meinem Büro, aber meine Familie, meine Frau und meine Tochter sind, bildlich gesprochen, meine ständigen Begleiter. Sie geben mir Kraft und Zuversicht.
Frage 9: Welche ihrer beruflichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Vorerfahrungen können sie im Amt der Bürgermeisterin/des Bürgermeisters am ehesten einbringen?
Wilfried Gehrke: Von Beruf bin ich Diplom-Landwirt. Meine Bodenständigkeit und Verbundenheit zu meiner Heimat brachten mich vor 18 Jahren zur Kommunalpolitik. Als Leiter eines kleinen Unternehmens bis zum Jahr  2003 habe ich gelernt, betriebswirtschaftlich zu denken. Vor 8 Jahren, nach der Gemeindegebietsreform, war es eine der größten Herausforderungen, die Bürgerinnen und Bürger zueinander zu bringen und sie davon zu überzeugen, nun gemeinsam die Entwicklung der Ortsteile zu gestalten. Integrieren  und  Zuhören,   Bescheidenheit und die Fähigkeit, durch Vorbild meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen, sind einige meiner Eigenschaften.
Frage 10: Kunst, Kultur und Vereine sind weit mehr als das „Salz in der Suppe des öffentlichen Lebens“. Stimmen Sie dieser Aussage grundsätzlich zu und was haben die Leute mit Ihnen auf dem Chefsessel diesbezüglich zu erwarten?
Wilfried Gehrke: Ich habe diese Aussage in den letzten 18 Jahren mit Leben erfüllt, dass werden viele Bürgerinnen und Bürger bestätigen. Das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Vereinen, Freiwilligen Feuerwehren und auch in der Kirche kann ich nicht hoch genug schätzen. Durch meine  Anwesenheit bei  den Veranstaltungen war es mir immer ein großes Anliegen, zu zeigen, welche Wertschätzung ich diesen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Arbeit entgegen bringe. Ich werde dies auch weiterhin tun, wenn ich das Votum der Bürgerinnen und Bürger am 11. September 2011 erhalten sollte. Dass ich mit aller Kraft dieses Engagement in der Gemeinde fördern werde, ist selbstverständlich.
Frage 11: Sehen sie sozialverträgliche Lösungsmöglichkeiten bezüglich der vielerorts diskutierten und gefürchteten „Altanschließerproblematik“ oder sollen das die Gerichte klären?
Wilfried Gehrke: Die „Altanschließerproblematik“ spielt beim Abwasserzweckverband Ahrensfelde/Eiche keine Rolle, da die Erschließung erst nach 1990 begonnen hat. Der Ortsteil Mehrow, als Mitglied des WSE ist ebenfalls nicht betroffen, da auch dort die Erschließung erst nach 1990 erfolgte.
Grundsätzlich hätte der Gesetzgeber hier eine sozial verträglichere Lösung finden müssen, so wird das jedem Verband selbst überlassen.
Frage 12: Warum sind eigentlich genau Sie die „erste Wahl“ für den Job und was haben Sie ihren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern  (nach derzeitigem Kenntnisstand) voraus?
Wilfried Gehrke: Mein Wahlslogan für die Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 war und ist: „Einer für Alle.“ Ich will der Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger bleiben und weiterhin sein.